Kirchengeschichte - Widdershausen aktuelles Projekt

Chronik Widdershausen
Direkt zum Seiteninhalt

Kirchengeschichte

Chronik 2 > Kirche
Architektenzeichnung der evangelischen Kirche von Widdershausen aus dem Jahre 1911
Federzeichnung der evangelischen Kirche von Widdershausen auf einer Konfimationsurkunde von 1934
Kirchengeschichte von Widdershausen

Kirchlich gehörte Widdershausen zum Dekanat Heringen, welches dem Verwaltungsbezirk (Archidiakonat) Dorla bei Mühlhausen (Thüringen) unterstellt war. Das Stift Dorla hatte dann 1123 das Archidiakonat für 13 Erzpriestersitze in der Umgebung.

Der Probst zu Dorla läßt sich seit 1123 bzw. 1128 als Archidiakon eines Bezirkes nachweisen, dessen äußerster Westen im späteren Mittelalter hessisch gewordene Gebiete umfaßt, und zwar den größten Teil des Amtes Sontra, Teile der Ämter Wanfried, Eschwege, Spangenberg und Rotenburg sowie das Gericht Heringen.

Die zur Propstei gehörigen hessischen Pfarreien verteilen sich auf die „Sedes“-Bezirke (Archipresbyterate) Renda, Röhrda, Falken und Heringen.

Kirchenpatron war 1468 der Abt von Fulda, 1585 war dies der Landgraf von Hessen.

1506 gehörten zum Archipresbyterat (Sedes, Erzpriestersprengel, heute Dekanat) Heringen die Pfarreien Berka, Dankmarshausen, Gerstungen, Großensee, Heerda, Heringen, Obersuhl und Sollmannshausen.

Heringen war bis 1528 Erzpriestersitz (Dekanat), spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfte die Reformation dort und in Widdershausen durchgeführt worden sein.

Widdershausen war Filial von Heringen. Danach (ab 1530) gehörte der Ort zu Obersuhl, dann um 1543 wurde es eine zeitlang vom Pfarrer zu Dankmarshausen versehen. Im Jahre 1570 gehörte Widdershausen sogar zu Richelsdorf und 1622 war es wieder in dieser Verbindung. Im 30-jährigen Krieg befindet sich Widdershausen mehrere Jahre, z.B. 1624 und 1634, bei Heringen. Wegen der fehlenden Brücke über die Werra war diese Verbindung lange unterbrochen, so kam Widdeshausen bald nach dem Westfälischen Frieden (1648) wieder zu Obersuhl. 1657 kam Widdershausen auch auf eine kurze Zeit als Filial zu Hönebach, bald danach erneut zu Obersuhl (1747). Dabei blieb es weit über 100 Jahre, sodaß es häufig auch als ein Filial davon gegolten hat. Seit 1809 ist Widdershausen wieder mit Heringen verbunden, und zwar mit allen Rechten eines Vikariats. (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche in Kurhessen, 1872, §216, S.356).
Evangelischen Kirche von Widdershausen im Jahr 2019
In Widdershausen findet im Jahre 1815 der letzte Kirchenkonvent der Klasse Vacha statt, 1816 kommen Stadt und Amt Vacha von Hessen-Kassel nach Sachsen-Weimar, damit wird die Klasse Vacha aufgelöst.

Die Verbindung zu den Filialen wird wegen häufiger Überschwemmungen des Werratales als beschwerlich angegeben.

1531 waren die kirchlichen Angelegenheiten erstmals sechs Superintendenten in sechs Sprengeln (Marburg, Kassel, Rotenburg, Alsfeld, Darmstadt, St.Goar) übertragen worden.


Das Kirchenwesen regelte Landgraf Philipp durch die Ziegenhainer Zuchtordnung von 1539. In diesem Zusammenhang wurde die Konfirmation eingeführt, nachdem die vornehmlich gegen die Wiedertäufer gerichtete, schonende Visitationsordnung von1537 vorausgegangen war und die Konfirmation offenbar einen gewissen Ersatz für die Wiedertaufe bieten sollte.

Aus kirchengeschichtlicher Sicht ist zu bemerken, daß zur Zeit der Reformation (1521-1555) Widdershausen mit Stephan Meister (1528-1530) schon einen eigenen Pfarrer hatte.

Ein Sterbeeintrag im Kirchenbuch von Widdershausen besagt, daß Martin Schäfer am 16. April 1754 begraben wurde, der beim „abergläubischen Osterbad“ samt seinem Pferd in der Werra ertrunken war. Vermutlich starb Schäfer am Morgen des Ostersonntags, weil er für sein Pferd durch das „kalte Bad“ in der Werra Gesundheit erhoffte. Dem Osterwasser unterstellten unsere Vorfahren besondere Kraft.
Besucherzaehler
© 1998-2024
Google

» World Wide Web » X5 Helpsite

Zurück zum Seiteninhalt