Flieger Ruch - Widdershausen aktuelles Projekt

Chronik Widdershausen
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Flieger Ruch

Chronik 3 > 1.Weltkrieg
Der Fliegerunteroffizier Konrad Ruch aus Widdershausen

Der Pfarrer Fritz Stamm berichtete während des ersten Weltkrieges in den Heimatgrüßen (Die Heimatgrüße aus den Kirchspielen Obersuhl, Heringen und Philippsthal erschienen von 1914 bis 1918) über Einsatzgebiete, Verwundungen, Beförderungen und Todesfälle der Soldaten aus den Kirchengemeinden.
Auch berichtete er über besondere Vorkommnisse aus den Gemeinden und versendete diese Heimatgrüße über die Feldpost an die Fronten.
In dieser Zeitschrift berichtete Pfarrer Stamm aus Widdershausen und Obersuhl
Fliegerunteroffizier Konrad Ruch
(*5. Januar 1891 bis +30. Oktober 1929)
In der Osterausgabe 1915 der Heimatgrüße berichtet Pfarrer Fritz Stamm von der Verleihung des Eisernen Kreuzes an den Pionierunteroffizier Konrad Ruch aus Widdershausen.
In der Aprilausgabe 1917 der Heimatgrüße berichtet Pfarrer Fritz Stamm dass der Pionierunteroffizier Konrad Ruch aus Widdershausen zur Fliegertruppe übergegangen ist.
In der Juniausgabe 1917 der Heimatgrüße berichtet Pfarrer Fritz Stamm vom Besuch des Fliegers Konrad Ruch in Widdershausen:
Einen besonderen Festtag hatten die Widdershäuser am 13. Mai 1917, wo sie der Fliegerunteroffizier Konrad Ruch mit seinem Flugzeug auf einige Stunden besuchte.
Landung auf den Werrawiesen und Aufstieg, die großartig gelangen, hatten das ganze Dorf als Zuschauer hinausgelockt.
Der Pionierunteroffizier und spätere Fliegerunteroffizier Konrad Ruch aus Widdershausen an der Werra vorne mittig mit Säbel
Aufklärungsflugzeug DFW von Konrad Ruch und seinem Beobachter Seifert
Am 25. Juli 1917 bekam Pfarrer Stamm von dem Lazarettpfarrer in Hörde bei Dortmund die betrübende Mitteilung, dass der Fliegerunteroffiziers Konrad Ruch aus Widdershausen mit seinem Flugzeug aus 3.000 Meter Höhe abgestürzt sei, aber durch ein Wunder Gottes nur einen Beinbruch davongetragen habe und dort im Lazarett liege.
Wir wünschen ihm, der uns noch vor kurzem durch seinen Besuch im Flugapparat erfreut hat, von Herzen baldige Herstellung.

In dem Buch "die Flieger-Abteilung (A) 235 im Weltkriege" von Dr. Emil Mertens (Bernhard Sporn, Buchdruckerei und Verlagsanstalt Zeulenroda, 1928) ist auf Seite 41 vermerkt:
Aufklärungsflugzeug DFW C.V aus der Fliegerabteilung 235 (Artillerie), der auch Konrad Ruch und sein Beobachter Seifert angehört hat (hier: Militärnummer: 5124/16)
"Am folgenden Tag [12. Juli 1917] wird die Besatzung Unteroffizier Ruch - und der Artillerie-Beobachter Leutnant der Reserve Seifert von vier Sopwiths beim Artillerie-Einschießen angegriffen.
Unter dem Hagel der feindlichen Maschinengewehre reißt in einer Kurve die Bespannung des linken oberen Tragdecks fast völlig ab, so dass die Maschine aus 3700 Meter Höhe steuerlos abtrudelt.
Mit ganz fabelhaftem Fliegerglück stürtzt das Flugzeug auf ein Haus in Montigny en Gohelle.
Hierdurch wird die Wucht des Aufpralls so gemindert, dass der Beobachter ganz unversehrt bleibt;
der Flugzeugührer erleidet einen Unterschenkelbruch und muss von der Sanitätskompagnie 267 in Behandlung genommen werden".
Flugzeugabsturz von Konrad Ruch in Montigny-en-Gohelle am 12. Juli 1917
Die abgestürzte Maschine gehörte zur Fliegerabteilung (A) 235 der 6. Armee und ihre primäre Aufgabe war die Zielerkennung für die Artillerie und Leitung der Batterien beim Zielschießen.

Das hier abgebildete Foto zeigt eine auf dem Dach eines Hauses in Montigny en Gohelle liegende Maschine der Deutschen Flugzeugwerke *DFW C.V (LVG)* mit der Nummer 6 am Rumpf und der *Militärnummer C.5163/16* am Ruder.

Diese Maschine wurde am 12. Juli 1917 vom Flugzeugführer Konrad Ruch aus Widdershausen geflogen, an Bord war noch der Artilleriebeobachter Leutnant Seifert.
Durch mehrere Zufälle und mit Hilfe des Internets konnte das Bild dem Absturz am 12.07.1917 im französisschen Montigny en Gohelle zugeordnet werden.

Die Artilleriefliegerabteilung AFA235 wurde am 14. März 1916 durch die FEA2 gemäß Verfügung KM (Preußischen Kriegsministerium) Nr. 207.16g A7L aufgestellt, und war mobil seit dem 11. Juli 1916.
Am 1. Januar 1917 wurde sie gemäß KM Nr. 1145/16g umbenannt in FA A 235.
Cockpit mit allen Instrumenten einer DFW C.V (LVG) 1917
Beobachterkanzel einer DFW C.V (LVG)
Pilotenkanzel von Flieger Konrad Ruch aus Widdershausen in seiner DFW C.V (LVG) 1917
Spektakuläres Flugbild einer DFW C.V (Aviatik) mit LMG-14 Parabellum Maschinengewehr
Fliegerabteilung 235 als Artilleriebeobachter 1916
Buch Abteilungsgeschichte: Fliegerabteilung (A) 235 im Weltkriege - Abteilungsgeschichte von Dr. Emil Mertens, Verlag Bernhard Sporn, Zeulenroda 1928
Offiziere der Fliegerabteilung A 235 an der Westfront im April 1917, nur 2 der acht Offiziere haben ihre Einsätze überlebt
Literatur:
Die Flieger-Abteilung (A) 235 im Weltkriege, Nach den Kriegstagebüchern und Flugmeldungen der Abteilungen von Dr. Emil Mertens,
Bernhard Sporn, Buchdruckerei und Verlagsanstalt Zeulenroda, 125 Seiten, Seite 41, 1928

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