Frauenhilfe
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Frauenhilfe | ||
Widdershausen | ||
Der Verband wurde am 1. Januar 1899 unter der Schirmherrschaft von Kaiserin Auguste Viktoria gegründet. Er geht zurück auf die 1890 von Propst Hermann von der Goltz gegründete „Frauenhülfe“ im Rahmen des Berliner Ortsvereins des Evangelisch-kirchlichen Hülfsvereins (EKH). Die Frauenhilfe firmierte ab 1916 unabhängig vom EKH, wenn auch mit gleichem Vorsitzenden, als „Evangelische Frauenhilfe – Gesamtverein e.V.“ und erhielt ein Verwaltungsgebäude in Potsdam, Mirbachstraße 1, das 1918 fertiggestellt wurde. Ab 1926 war mit Gertrud Stoltenhoff (1878–1958) erstmals eine Frau Vorsitzende. 1933 wurde die Frauenhilfe gleichgeschaltet und in „Reichsfrauenhilfe“ umbenannt. | ||
Frauenhilfe Widdershausen Ausflug um 1930 | ||
1945 beschlagnahmt die Sowjetische Militäradministration in Deutschland das Dienstgebäude des Verbandes in Potsdam. Es befand sich nun im sowjetischen „Sternenstädtchen No.7“ neben dem früheren Internat der Kaiserin, nunmehr KGB-Zentrale Deutschland, und diente als KGB-Gefängnis. Der Verein selbst wurde 1949 in „Evangelische Frauenhilfe in Deutschland“ umbenannt, teilte sich in Ost und West und wurde erst 1992 wieder als EFHiD zusammengeführt. 1994 erhielt der Verein sein Potsdamer Verwaltungsgebäude zurück, das derzeit Museum ist. 2005 bis 2008 war die Frauenhilfe in einem Dachverband zusammen mit der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland e.V. (EFD) organisiert. 12.000 Frauengruppen in 12 evangelischen Landeskirchen wurden von ihm betreut. Seit März 2008 sind die Frauenhilfe, die Frauenarbeit und 40 weitere evangelische Frauenverbände in dem neuen Dachverband der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) zusammengeschlossen. Die ursprünglich soziale und diakonische Ausrichtung der Frauenhilfsvereine, die tatsächlich Anderen Hilfe bot (z.B. durch das Engagement in Müttergenesungswerken für Frauen aus ärmeren Schichten), hat sich heute stark gewandelt. Das Problem der heutigen Frauenhilfsbewegung ist die Überalterung ihrer Mitglieder und der mangelnde Nachwuchs. Dennoch ist die Frauenhilfsarbeit ein Schwerpunkt der evangelischen Gemeindearbeit in Deutschland. | ||