Schrankenwärter
Chronik 3 > Eisenbahn
Der Schrankenwärter - Bahnhof Widdershausen
zuletzt mit der Bezeichnung P8
In den Zeiten, in denen noch nicht alle Arbeitsschritte der Bahn elektrisch oder gar zentral gesteuert wurden, musste ein Schrankenwärter eigenhändig bei einem Bahnübergang an einer Straße die Schranke beim Herannahen eines Zuges schließen und nach erfolgter Vorbeifahrt wieder öffnen.
Am Bahnhof Widdershausen wurden die Bahnschranken viele Jahre von Karl Schneider (1919-2002) aus Widdershausen bedient.
Bis 1970 konnten auch noch Monatskarten für DB-Busverbindungen im Bahnhof Widdershausen gelöst werden.
Der für den Personenverkehr stillgelegte Bahnhof Widdershausen (mit der Bezeichnung P8) auf einer Aufnahme aus dem Jahre 1974, Hersfelder Zeitung
Der für den Personenverkehr stillgelegte Bahnhof Widdershausen (mit der Bezeichnung P8) Rekonstruktion nach einer Aufnahme aus dem Jahre 1974, Hersfelder Zeitung
Karl Schneider war zuständig für die beiden Bahnschranken an den Bahnübergängen Bornbergstrasse Richtung Friedhof und Bornbergstrasse Richtung Ölbergstraße. Mehrmals am Tag verkehrten Dieselloks mit Kaliwaggons vom Verladebahnhof des Werkes Wintershall von Heringen kommend nach Gerstungen und die entsprechenden Leerzüge aus Richtung Gerstungen wieder zurück nach Heringen.
Bahnübergang Bornbergstrasse Widdershausen - Richtung Bornberg und Friedhof
Bahnübergang Bornstrasse Widdershausen - Richtung Ölberg
Ein Schrankenwärter ist ein Eisenbahnbediensteter, der die Aufgabe hat, die Schranken an einem Bahnübergang vor der Annäherung eines Zuges bzw. vor der Zulassung einer Zugfahrt zu schließen und nach erfolgter Vorbeifahrt des Zuges wieder zu öffnen. Über Jahrzehnte waren wärterbediente Schranken das einzige Mittel, um einen Bahnübergang technisch zu sichern. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg setzten sich automatische und ferngesteuerte Anlagen durch, die den Beruf des Schrankenwärters weitgehend haben aussterben lassen. Heutzutage werden die meisten Bahnübergangssicherungsanlagen entweder direkt durch den Zug oder von einem Stellwerk aus gesteuert.
Das Gebäude, in dem der Schrankenwärter seinen Dienst verrichtet, nennt man Schrankenposten. Im engeren Sinne kann dieser als eine Bahnanlage verstanden werden, an der ein Schrankenwärter betrieblich einzig und allein die Aufgabe hat, Bahnübergänge zu sichern und zu überwachen.
Ein Schrankenwärter bei seiner Arbeit an einem Bahnübergang, er bedient eine Kurbel für einen Übergang
Ein Schrankenwärter bei seiner Arbeit an einem Bahnübergang, er bedient gleichzeitig zwei Kurbeln für einen Doppelübergang
Fahrplan vom Bahnhof Widdershausen aus den 1950er Jahren, als noch Personenzüge verkehrten.
Fahrplan vom Bahnhof Widdershausen aus den 1950er Jahren, als noch Personenzüge verkehrten.