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Salzflöz

Chronik 3 > Bergbau
Auf der Suche nach einem Salzflöz
Gelnhäuser Tageblatt vom 31.10.2009
Bergbaukonzern Kali und Salz lässt Hintersteinau seismologisch untersuchen - Die Anwohner sind beunruhigt.

HINTERSTEINAU (juw). Ganz geheuer war es André Möller aus Hintersteinau nicht, als er bei einem Spaziergang auf einem Feldweg auf ihm unbekannte Geräte und Kabel stieß. Sollte hier, wie schon mal vor 30 Jahren, etwa erneut nach Öl gesucht werden? Damals hinterließen entsprechende Fahrzeuge mit ihren schweren Metallrüttelplatten an mehreren Häusern Schäden.
Recherchen unserer Zeitung zu André Möllers Beobachtungen haben ergeben: Es ist tatsächlich so, dass im Bergwinkel die Firma Deutsche Montan-Technologie (DMT) Essen seismologische Messungen vornimmt. Allerdings sind die Geologen nicht auf der Suche nach dem schwarzen, sondern nach dem weißen Gold. Für die Firma Kali und Salz (K+S) sollen hier die Ausläufer der unterirdischen Salzlagerstätten des Bergwerks in Neuhof erkundet werden.
"Wir waren vom 21. Oktober bis gestern auf 37 Kilometern Länge von Hosenfeld-Pfaffenrod bis südwestlich von Flieden aktiv", berichtet K+S-Pressesprecher Ulrich Göbel. Dort fuhren zwei Vibrations-Lkw mit Metallplatten, die an den Messpunkten abgesenkt wurden und den Boden in Schwingung versetzten. "Die Reflexionen werden nach dem Radarprinzip von Mikrofonen aufgefangen, die wir in drei Metern Tiefe installiert haben", berichtet Göbel. "Diese Daten werden dann fünf Wochen ausgewertet und danach von Geologen interpretiert." K+S will mit den seismologischen Untersuchungen herausfinden, wo die Grenzen der Salzvorkommen im Raum Werra/Fulda verlaufen.

"Unsere Messungen haben wir uns vom Regierungspräsidium Kassel genehmigen lassen", sagt Göbel. "Die DMT hat daraufhin die betroffenen Kommunen und einige private Grundeigentümer benachrichtigt." Steinaus Bürgermeister Walter Strauch (SPD) teilte auf Anfrage mit, dass er über die Messungen Bescheid gewusst habe und auch im Magistrat darüber gesprochen worden sei. Hintersteinaus Ortsvorsteher Alexander Link weiß zwar auch, dass es Messungen gab. Wer in dem Dorf allerdings nach was sucht, darüber war Link "sehr überrascht". "Die letzte Information, die ich von K+S habe, ist, dass bei uns kein Salz abgebaut werden soll, weil im Boden zu viel Lavagestein sei", erklärt Link. "Da hätte ich mir gern mehr Kommunikation gewünscht."

"Ob die Salzflöze wirklich bis Steinau abbauwürdig sind, könnten letztendlich nur Erkundungsbohrungen unter Tage beweisen", sagt Göbel. Der Pressesprecher von K+S hält einen Vorstoß bis auf das Areal der Grimm-Stadt zwar für "eher unwahrscheinlich". Dennoch interessiert sich der Konzern dafür, bis wohin irgendwann mal gegraben werden könnte. "Die Abbauplanung ist ein langfristiger Prozess. Das, was wir heute abbauen, haben wir vor zehn Jahren erkundet", so Göbel.

Das Bergwerk in Neuhof-Ellers sei in Nord-Süd-Richtung elf Kilometer und in Ost-West-Richtung acht Kilometer ausgedehnt. Die meisten Stollen verlaufen derzeit in Richtung Fulda. Im Süden ist das Erdreich kaum untersucht. Bis jetzt.

Gelnhäuser Tageblatt vom 31.10.2009
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