Hundefresser
Daten&Fakten > Dorfnamen
Widdershäuser Hundefresser
Wer die vorstehende Website über die Hundegespanne aufmerksam gelesen hat, hat festgestellt, dass es in Widdershausen immer mehrere Handelmänner und Korbmacher gegeben hat, die für ihre kleinen Leiterwagen Hunde angespannt haben.
Ein Hundegespann war sicher bequemer, als die Waren auf einem kleinen Handwagen oder auf einem Schubkarren mit eigener Kraft transportieren zu müssen. Außerdem hausierten viele mit einem Rückentragkorb oder mit einem übergeworfenen Quersack oder boten ihre Sachen aus einem Bauchladen feil. Nur wenn man diese Verhältnisse betrachtet, läßt sich ermessen, welche Bedeutung ein Hundegespann für die Menschen im Werratal hatte.
Aus dieser Tatsache entstand auch der Ortsneckname (auch Ortsneckerei oder Uzname) die scherzhafte Bezeichnung der Ortseinwohner durch die Bevölkerung benachbarter Orte. In der Regel erzählt man sich eine schwankhafte Geschichte die den Ortsnecknamen erklärt.
Ortsnecknamen sind keine Eigenerfindungen, sondern wurden einem grundsätzlich vom neidischen, bösen Nachbarn "angehängt". Sie wurden früher benutzt, um die Bewohner zu charakterisieren und vor allem die jungen Männer zu verspotten. Am häufigsten werden bestimmte Handlungen benannt, die in der Regel „anstößig“ oder „unsinnig“ sind. Oft sind Tiere Namensgeber, handwerkliche Tätigkeiten finden sich ebenso wie menschliche Körperteile oder Krankheiten und körperliche Gebrechen.
Häufig ist der Ursprung des Necknamens aber nicht mehr bekannt, nicht so in Widdershausen, in Notzeiten sollen von armen Familien die Hunde auch verspeist worden sein. Das dabei gewonnene, begehrte Hundefett haben die Handelmänner ebenfalls vertrieben. In der folgenden Aufnahme wird dieser Umstand von Maria Kerth beschrieben: