Staustufe - Widdershausen aktuelles Projekt

Chronik Widdershausen
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Staustufe

Chronik 3 > Werra
Das Wasserkraftwerk mit Staustufe (Zentrale) in Widdershausen

Die Gewerkschaft Winterhall hat in den Jahren1903/04 die von ihr erworbene Wehranlage der ehemaligen Mühle in Widdershausen zu einer neuzeitlichen Wasserkraftanlage ausgebaut. Für die Wasserkraftanlage Widdershausen wird das zum Betrieb erforderliche Wasser der Werra entnommen. Die gewonnene Energie wurde zum etwa 2,0 km entfernten Schacht übertragen.
Bau der Staustufe und Zentrale in Widdershausen 1904 (im Vordergrund links Konrad Schimmelpfennig und im Vordergrund rechts Johannes Wolf). Links hinter dem Leiterwagen erkennt man noch die alte Staustufe ähnlich der an der Zentrale in Lengers.
Der Höhenunterschied beträgt 1,50 m und die nutzbare Kraft ungefähr 272 PS = 200 kW. An der Ableitungsstelle liegt bei Flusskilometer 146,25 ein Klappwehr. Die Stauhöhe ist auf 267,007 m ü. NN festgelegt.
Das Niederschlagsgebiet beträgt für die Anlage 2.860 km². Der Betriebsobergraben ist etwa 3.000 m und der -untergraben 80 m lang. Außerdem wurde die Gemeinde Widdershausen mit Strom versorgt.
Die alte Staustufe mit den drei Betonsockeln von 1904 auf einer Aufnahme von 1932
Die alte Widdershäuser Staustufe mit den drei Betonsockeln von 1904 auf einer Postkarte von 1939
1904 wurde in Widdershausen ein Wasserkraftwerk (Zentrale) durch die Bergwerks­gewerkschaft Wintershall mit einer Francis-Schacht-Turbine ausgerüstet, um die Stromversorgung für den Kaliabbau zu sicherzustellen. Das Kraftwerk wurde auf dem Anwesen von Georg Schimmelpfennig in der Werrastraße 11 errichtet.
Das Wasserkraftwerk Widdershausen kurz nach der Fertigstellung im Jahre 1904
Die alte Staustufe auf einer Postkarte von 1939
Das Wasserkraftwerk Widdershausen kurz vor dem Umbau im Jahre 1989
1925 kam eine weitere Francis-Schacht-Turbine hinzu und konnte damit bis zu 350 Kilowatt Leistung erbringen.

1966/1968 wurde das Wasserkraftwerk (Zentrale) Widdershausen vom Kaliwerk Wintershall wegen fehlender Sanierungsmittel stillgelegt; es wurde nur noch das Staurecht in Anspruch genommen.

Am 1.12.1969 wurde das Widdershäuser Stromnetz von der Elektrizitätsaktien­gesellschaft Mitteldeutschland (EAM) von der Gemeinde Widdershausen übernommen.

1989 wurde das ehemalige Wasserkraftwerk (Zentrale) vom Kaliwerk Wintershall an die Elektrizitätsaktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM) veräußert. Die EAM in Kassel beabsichtigte, die Wasserkraft wieder zu nutzen (Stand: Mai 1989)
Blick auf die Staustufe (Klappwehr mit Höhenunterschied von 1,5 m), Sommer 1989
Blick auf die Staustufe (Klappwehr mit Höhenunterschied von 1,5 m), Sommer 2006
Arbeiter mit einem Industrietaucher (Sauber) 1925 bei der Erweiterung der Zentrale in Widdershausen um eine weitere Turbine
Im Sommer 1994 wird durch die EAM die ehemalige Zentrale in Widdershausen reaktiviert und als größtes Laufwasserkraftwerk der EAM mit einer Jahresleistung von 3,5 Milionen Kilowattstunden in Betrieb genommen. Zwei Kaplan-Rohrturbinen sind kathodisch gegen das agressive salzhaltige Werrawasser geschützt. Die alte Fassade der Zentrale blieb erhalten das Betriebsgebäude wurde neu errichtet. Nach über 20 Jahren wird wieder Strom aus dem Werrakraftwerk durch die Staustufe an der Werra gewonnen.

In der Generalstabskarte des Johannes Schleenstein von 1702-1705 sind neben der Widdershäuser Werramühle noch zwei Werrainseln eingezeichnet. Die Werramühle stand auf dem Gelände der heutigen Staustufe bzw. der Zentrale. Wird aus Wartungsgründen die Staustufe bzw. das Wehr gesenkt sieht man noch heute eine der ehemaligen Werrainseln und Reste der Grundmauern einer alten Werramühle.
Blick auf das alte Betriebsgebäude des Wasserkraftwerks in der Werrastraße 12 in Widdershausen 1987
Blick auf das neue Betriebsgebäude des Wasserkraftwerks in der Werrastraße 12 in Widdershausen 2012
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