Stahlgussglocken
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Vom Rost zerfressen
Widdershausen. An zwei der drei Glocken in der evangelischen Kirche in Widdershausen nagt der Zahn der Zeit. Die Stahlgussglocken aus dem Jahre 1918 sind fast vollständig vom Rost zerfressen und müssen umgehend ausgetauscht werden. Nicht etwa, weil sie schon morgen zerfallen würden, aber der Klang lässt doch schon heute sehr zu wünschen übrig.
Aus diesem Grund sollen die beiden Stahlgussglocken im Jahre 2017 durch drei kleine Bronzeglocken ersetzt werden und sich zu der bereits vorhandenen Bronzeglocke aus dem Jahre 1626 hinzugesellen. „Unsere neuen Glocken sollen anlässlich des Jubiläums von 500 Jahren Reformation und evangelischen Glaubens in Deutschland zu Pfingsten 2017 feierlich in den Kirchturm gehängt werden“, erklärt Pfarrer Wilfried Marnach.
Während die Bronzeglocke (hinten links) aus dem Jahre 1626 noch gut in Schuss ist, nagt an den beiden Stahlgussglocken aus 1918 (oben rechts ist eine teilweise zu sehen) bereits der Zahn der Zeit. Pfarrer Wilfried Marnach am Klöppel der Bronzeglocke sowie die Kirchenvorstandsmitglieder Werner Koch, Lothar Buch und Bernd Trieschmann (von links) hoffen darauf, die zwei alten Stahlgussglocken im Jahre 2017 durch drei neue Bronzeglocken ersetzen zu können.
Ein steiniger Weg
Doch bis dahin liegt noch ein steiniger Weg vor den Gemeindegliedern. „Zusammen mit den notwendigen Vorarbeiten werden wir 45 000 Euro aufbringen müssen. Eine Summe, die die Kirchengemeinde alleine nicht schultern kann. Daher sind wird auf Spenden angewiesen“, erklärt der Pfarrer.
Die drei Bronzeglocken sollen von der renommierten Glockengießerei Bachert in Karlsruhe gegossen werden. Diese Gießerei hat eine Glocke des Hamburger Michel sowie die Glocken der Dresdner Frauenkirche hergestellt.
„Unsere Glocken werden kunsthandwerklich im traditionellen Lehmformverfahren hergestellt. Die Rippe – Konstruktion der Glocke – ist hierbei das Herzstück. Durch sie wird der Teiltonaufbau der Glocke, ihre Resonanz und Klangfarbe bestimmt“, erklärt Glockengießermeister Albert Bachert.
Die alten Glocken der Widdershäuser Kirche im Oktober 2014
Die alten Glocken der Widdershäuser Kirche im Oktober 2014
Vorfreude ist groß
Pfarrer Wilfried Marnach freut sich schon auf den Tag, an dem die neuen drei Bronzeglocken zusammen mit der alten aus dem Jahre 1626 zusammen in der Widdershäuser Kirche erklingen werden. „Von hoch oben werden sie dann täglich mit ihrem wunderbaren Klang in der Tonfolge h-d-g-e läuten“, freut sich Pfarrer Marnach.
Quelle: Vom Rost zerfressen, Herfelder Zeitung vom 16. April 2015