Lehmkaute - Widdershausen aktuelles Projekt

Chronik Widdershausen
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Lehmkaute

Dorfleben
Lehmkauten
Die “Lehmkaute” war früher eine Bezeichnung für eine Lehmgrube, in der Lehm abgebaut wurde. Diese Gruben waren oft wichtige Orte für die lokale Bauwirtschaft, da Lehm ein wesentlicher Baustoff war und für den Bau von Wänden, die Ausfachung von Fachwerken, als Schüttung für Zwischendecken oder zum Verputzen von Wänden und Decken weiterverarbeitet wurde.
Da in unseren Dörfern Lehm nicht von Profis abgebaut wurde, kam es immer wieder zu Unfällen bei denen Menschen verschüttet wurden. Die beiden folgenden Unfälle aus Heringen und Widdershausen sind Beispiele hierfür.
Frieda Martha Heiner geb. Spangenberg am 5.Juni 1912 in Heringen im Haus 46.
Am 6. Oktober 1938 wurde Frieda Martha in der Lehmgrube zwischen Leimbach und Heringen beim Lehmabbau verschüttet.
Sie war zu diesem Zeitpunkt erst 26 Jahre alt und hinterließ die erst 2 Jahre alte Tochter Elfriede.
Der Gastwirt Christoph Karl Schäfer geb. am 2. September 1937 in Widdershausen im Haus 2.
Am 9. August 1895 wurde Christoph Karl in der Lehmgrube verschüttet.
Er war zu diesem Zeitpunkt 57 Jahre alt und betrieb eine Gastwirtschaft im Hause 56 dem späteren Haus Bommer in der Dankmarshäuser Straße.
Blick in eine Lehmgrube, im Vordergrund holt ein Arbeiter Wasser aus der Lehmkuhle und bringt es zu den beiden Männern im Hintergrund, die Holzpfähle in eine Lehmwand einschlagen, das Wasser wird in diesen Bereich gegossen um später die Lehmwand abzuschlagen.
Die Vorteile waren vielfältig: Lehm war kostenlos und lokal verfügbar, gut zu verarbeiten und wiederverwendbar.
Im Zuge der Industrialisierung wurde Lehm jedoch zunehmend von industriell hergestellten Baumaterialien wie Zement und Gips ersetzt.
In vielen Regionen Deutschlands gibt es noch heute Straßennamen oder Flurbezeichnungen, die an diese historischen Lehmgruben bzw. Lehmkauten erinnern.
Lehm ist einer der ältesten Baustoffe weltweit.
Eine sehr große Lehmgrube in der Schweiz im Jahre 1910.
Auch in Ausfachungen von Fachwerkhäusern findet Lehm Anwendung
Fachwerkhaus mit freigelegter Konstruktion mit Gefachen mit Holzgeflecht und Lehmbewurf und Gefachen mit Lehmziegeln
Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob Lehm überhaupt einfach zu finden ist, und wenn ja, wo.
Betrachtet man den Aufbau der Erde, stellt man fest, dass ein großer Teil davon aus Lehm besteht. Vor allem die Erdkruste besteht zu großen Teilen daraus. Besonders in Mitteleuropa gibt es reichhaltige Vorkommen. Deutschland ist dafür ein herausragendes Beispiel. In den meisten Dörfern in unserer Region ist und war Lehm zu finden.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaute
https://de.wikipedia.org/wiki/Lehm
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