Zymsthal
Chronik 3 > Wüstungen
Zymsthal unter der Hornungskuppe
Ehemalige Wohnsiedlung unterhalb der Hornsburg im heutigen Zinkes bzw. am Ende des Zinkesgrabens
Karte der hessisch-thüringischen Grenze von 1556, Ausschnitt Widdershausen, Hornsberg und Zymsthal
Auf der Grenzkarte des Jahres 1556 wird der heutige Flurbereich "Der Zinkes", "Im Zinckes", "Am Zinkesgraben" in der Widdershäuser Flur als Zymsthal bezeichnet.
Die Wohnsiedlung Zymsthal unterhalb der Hornungskuppe wurde vom ehemaligen Bezirksarchäologen Dr. Klaus Sippel und Wolfgang Hellwig (Heringen) am 11.02.1990 bei einer Feldbegehung untersucht, hierbei wurden Scherbenfunde gesammelt, die auf eine Wohnsiedlung hinweisen.
Die Fundfläche hat nur einen Durchmesser von 25 m im Talschluß des Zinkesgrabens, es waren 60 hochmittelalterliche Scherben, sie dokumentieren einen wüsten Siedlungsplatz, der entweder in den Schriftquellen nicht überliefert oder mit einer der nicht lokalisierten Wüstungen identisch ist.
Aufgrund der kleinen Fundfläche, die sich vielleicht geringfügig talabwärts in das im NO anschließende Wiesengelände fortsetzt, kann es sich wohl nur um einen einzelnen Hof gehandelt haben, der vermutlich eng mit der nahen Burg Hornsberg zusammenhing.
Der Vorgänger von Dr. Sippel in diesem Amt hat hier auch Bodenwiderstands-Messungen durchgeführt, die aber leider keine spektakulären Erkenntnisse gebracht haben.
Die Funde lagern im Landesmuseum Kassel unter Inv. 1990/19.
Foto von der Hornungskuppe vom Sommer 1989, heute ist dieser Bereich von der Kalihalde 4 des Kaliwerkes Wintershall abgedeckt.
Karte der Wüstungen im Bereich von Heringen, hier fehlte das Zymsthal bei Widdershausen
Der Zinkesgraben und ein Teil der Flur "Im oder am Zinkes" auf einem Foto von 1991
Quellen:
1991, Dr. Klaus Sippel, Zeitschrift "Fundberichte aus Hessen" im Band 31 von 1991, Teil 2, auf Seite 456.
2003, Hermann Josef Hohmann, Dr. Dagmar Mehnert, Werra, Wald und weißer Berg - Streifzüge durch Heringen in Vergangenheit und Gegenwart, Ott-Verlag, Bad Hersfeld, ISBN 3-9806842-4-5