Forstamt
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Forstamt zu Heringen
Die Heringer Oberförsterei besteht wahrscheinlich seit dem Jahre 1532. In diesem Jahre wurde von Landgraf Philipp die erste hessische Forstordnung erlassen und wenig später wird auch in Heringen als Förster ein Heinrich Hermann genannt. In der ersten Hälfte des 30jährigen Krieges war Georg Meurer „Reitender Förster“ in Heringen. Ihm folgte ein Johannes Kühn von dem noch Nachkommen in Heringen sind, auf den auch der bekannte Familienbeiname „Kühnhansen“ zurückzuführen ist. Kühn wurde von Peter Meurer, dem Sohn Georgs, abgelöst; Meurer stand der Oberförsterei vor bis ins drittletzte Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts. An seine Stelle trat Christian Hattenbach. Diesem folgte etwa um 1711 Johann Valentin Zielfelder und danach des letzteren Sohn Siegmund. Seit etwa 1727 lag die Heringer Forstverwaltung in den Händen von Justus Hasenpflug und seit 1765 in denen von Johann Georg Hasenpflug. Letzerer starb im Jahr 1790.
Sein Nachfolger scheint Hermann Ernst Jericho gewesen zu sein. Nach ihm wird Wilhelm Ernst Jericho genannt. Die Nachrichten aus dem 19. Jahrhundert sind recht dürftig, so dass hier eine lückenlose Reihenfolge nicht aufgestellt werden kann. Im Jahre 1847 verzeichnen die Kirchenbücher ernst Wiegand als Oberförster; 1864 Karl Ferdinand v. Trümbach. Trümbachs Nachfolger ist wohl (1879 Heinrich Walper gewesen. Um 1880 übernahm Friedrich Sprengel die Oberförsterei. Sprengel wurde 1893 als Forstmeister nach Melsungen versetzt und Wilhelm Goldammer wurde Leiter des Heringer Forstbezirks. Um die Jahrhundertwende trat Franz Dietrich an Goldammers Stelle. Nach Dietrichs übertritt in den Ruhestand, etwa 1923, zog Oberförster Albrecht Graefe in das Heringer Forsthaus ein.
Forstmeister Schedtler und seine Förster vom Seulingswald 1950
Der Heringer Forstbezirk umfasst seit alter Zeit die Förstereien Heringen, Vitzerode (bis 1815), Widdershausen, Bengendorf, Herfa, Heimboldshausen, Stöckigt, Philippsthal und Lengers. Ein besonderes Amtshaus hat die Oberförsterei in früheren Jahrhunderten nicht gehabt. Da der Oberförster regelmäßig zugleich Gerichtsschultheiß war und für diesen ein besonderes Amtsgebäude zur Verfügung stand – es war das Wagner’sche Gehöft Hauptstraße 151 – so liegt die Annahme nahe, dass dieser auch der Sitz der Oberförsterei gewesen sein könnte. Somit müssen die Amtsgeschäfte des Oberförsters sich in dessen Privatwohnung abgewickelt haben, wie das auch aus den Akten eines Prozesses aus der Zeit Peter Meurers deutlich hervorgeht (eine Bauernfrau aus Leimbach zahlt Sonntags nach dem Besuch der Kirche beim Oberförster ihr Forstgeld).
Diese dürften auch kaum von nennenswertem Umfang gewesen und vom Oberförster selbst ohne Schreibhilfe bewältigt worden sein. Die mündliche Überlieferung will wissen, dass Oberförster Justus Hasenpflug zuerst in der Froschecke (Werrastraße) auf dem Göbel- Hopfeld’schen Grundstück (früher v. Hornsbergisches Vorwerk) gewohnt und dort auch ein Schlachthaus (für Wild) gehabt habe. Um 1730 baute er den jetzt Friedrich Hebler’schen Hof am Fuße der Wolfsgasse und siedelte dahin über. Oberförster Jericho lässt sich im Jahr 1808 als in Haus Nr. 179 auf der Hauptstraße wohnhaft nachweisen; auch seine beiden nächsten Nachfolger wohnten dort. Dieses Haus gehörte im 18. Jahrhundert dem Heringer Pfarrer Bauer, von dessen Erben es Jericho wohl käuflich erworben hat. Im Jahre 1854 kaufte der kurhessische Forstfiskus das Haus von den Erben Jericho. Es war Amtssitz und Wohnung des Oberförsters bis zum Jahre 1933, in welchem das Forstamt das neu errichtete Amtsgebäude am „GutenBorn“ bezog.
Förster Lohöfer mit Waldarbeiterinnen und Holzhauern im Schloßhof Friedewald im Jahre 1938
Förster zu Heringen
Entwurf einer Instruktion für den Gerichtsschultheißen und Förster Heinrich Hermann zu Heringen, 1550
Peter Meurer, Förster und Schultheiß zu Heringen, 1664
Verabfolgung der Besoldung an den Oberförster Johann Justus Hassenpflug zu Heringen, 1753
Bewilligung und Verabfolgung des Pferdefutters gegen Kürzung der Geldbesoldung für die Oberförster Johann Justus Hassenpflug zu Heringen, 1754
Johannes Justus Hassenpflug war 1766 Ober-Förster im Unteramt Heringen
Johannes Georg Hassenpflug war 1766 Adjutant des Ober-Försters im Unteramt Heringen
Wiederbesetzung der Försterstelle und der damit vereinigten Gerichtsschultheißenstelle zu Heringen mit dem Förster Wilhelm Jericho zu Großenritte, 1771
Johannes Georg Hassenpflug war 1784 Förster im Unteramt Heringen Quelle: Hochfürstl.-Hessen-Casselischer Staats- und Adreß-Calender: 1784
Johannes Georg Hassenpflug ehemals Förster im Unteramt Heringen, verstorben 12.11.1790
Wilhelm Jericho wird 1791 Förster und Gerichtsschultheiß im Unteramt Heringen, er kam aus Großenritte, im StAM wird er Hermann Ernst Jericho geschrieben
Förster Wilhelm Jericho zu Großenritte wird zum Oberförster zu Heringen bestellt 1805
Bestallungsreskript für Kaspar Walther zum Förster in Heringen, 1814
Oberförster Wilhelm Jericho, sein Gehilfe Förster Caspar Walther, der Forstläufer Konrad Kersting zu Widdershausen und der Forstaufsichter Johannes Kirchner zu Herfa werden genannt im Kurhessischen Staats- und Adreßkalender von 1817
Karl Ferdinand von Trümbach war Oberförster in Heringen und war verheiratet mit Lina Elisabeth geb. Müller, der Sohn Georg Herrmann von Trümbach war Assistent bei der thüringischen Eisenbahn, 1874
Oberförster Sprengel lebte mit seiner Frau Maria von 1880 bis 1893 im Heringer Forsthaus.
Stellv. Forstamtsleiter Ernst Kaufmann in Heringen, ca. 1990
Forstamt Heringen wird durch die Forstreform aufgelöst, 1994
Der Friedewalder Revierförster Albrecht mit einem erlegten Hirsch 1928
Das amerikanische Militär in Hersfeld übte auch das Jagdrecht im Säulingswald aus, hier Friedewald 1951