Lehrer Ickler - Widdershausen aktuelles Projekt

Chronik Widdershausen
Direkt zum Seiteninhalt

Lehrer Ickler

Chronik 2 > Schule
Die alten Schulen in Widdershausen auf einer Postkarte von 1907, links die rote Schule (später das Textilgeschäft Trieschmann) und daneben die weiße Schule (später das Bürgermeisteramt)
Lehrer Joahnnes Ickler in der Schule Widdershausen

Johannes Ickler wurde am 19.05.1833 in Allendorf im Kreise Hersfeld, heute ein Ortsteil der Gemeinde Kirchheim, als Sohn des Ackermanns Rudolph Ickler und Anna Eva Ickler (geb. Schenk) geboren.
Ickler kam 1856 als Gehilfe von Lehrer Thamer nach Widdershausen, heiratet am 6. März 1859 Anna Margaretha Elisabeth Trieschmann geb. am 21.01.1841 aus Widdershausen.
Nachdem seine erste Ehefrau am 21. Februar 1887 in Seebach verstorben war, heiratete er am 5. März 1889 Friederika Emilia Mathilde Ickler (geb. Liebetrau) in Seebach bei Eisenach.
Er hatte insgesamt 14 Kinder, von denen 11 Kinder in Widdershausen mit der ersten Ehefrau und 3 Kinder in Seebach von der zweiten Ehefrau geboren wurden.
Darstellung der Prügelstrafe bei Johann Peter Hasenclever - Der erste Schultag 1852
1875 wird er genannt in einer unrühmlichen Rolle in der Geschichte der evan.-luth.Gemeinde von Widdershausen:

Der Schullehrer Johannes Ickler beaufsichtigte den Totenhof in Widdershausen und hatte auch den Schlüssel zum Totenhof. In dieser Funktion wollte er die Beerdigung des Kirchenältesten der neugegründeten lutherischen Kirche in Widdershausen verhindern. Er vertrieb die Totengräber vom Friedhof, die das Grab ausheben wollten.
Darauf vom Schwiegersohn des Verstorbenen angesprochen sagte Lehrer Ickler:
"Solche Menschen gehören nicht auf den Friedhof, sondern auf den Schindacker".
Lehrer Ickler war auch für eine Anzeige gegen Pfarrer Pfeiffer, den renitenten Pfarrer, der sich in mehreren Versammlungen mit Widdershäuser Einwohnern traf. Pfarrer Pfeiffer wurde in einer Verhandlung vor dem Königlichen Amtsgericht zu Friedewald am 24.02.1875 freigesprochen, da ein „genügender Verdacht einer strafrechtlich zu verfolgenden Handlung“ sich nicht ergeben hatte.
Heringen, den 9. Juli 1877
 
Betrifft die sittliche Aufführung
 des Lehrers Ickler
 in Widdershausen
 
Ein verleumderischer Bericht des Lehrers Ickler zu Widdershausen an den Königlichen Landrath des Freiherrn von Broich zu Hersfeld, mein Auftreten bei einem jüngst in Widdershausen stattgehabten Leichenbegräbnis betreffend, hat mich veranlasst, sowohl bei der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Rotenburg Anklage wegen böswilliger Verleumdung gegen den genannten Lehrer zu erstatten als auch den Landrath von Broich über die Sittlichkeit bzw. Glaubwürdigkeit des Seminaristen in Kenntnis zu setzen.
Ebenso kann ich nicht umhin, dem Königlichen Kreisgericht zu Rotenburg, bei welchem, mir ich für, anzeigen xxxxx die Unterstützung, das Verhältnis der Herrn Ickler und Walcher betreffend, ihren Verlauf genommen hat, von stattgefundenem in Kenntnis zu setzen, wobei ich die Absicht zunächst sage, die von Walcher, einem mir übrigens ganz freundlichen Mann, gegen Ickler erhobenen Beschwerden als vollbegründet erscheinen zu lassen und ein möglicherweise zu Ungunsten des Walcher, verlaufen kommende Entscheidung der ganzen Affäre an meinen Theil zu verhüten.
  • Lehrer Ickler hat vor 1 ½ oder 2 Jahren die Ehefrau des Ackermanns Lorenz Brill zu Widdershausen, zur Unzucht verleiten wollen.
  • Am letzten Königlichen Geburtstag soll Ickler, der mit der Schuljugend eine Tour nach Dippach unternommen hatte, auf dem Rückweg nach Haus total betrunken gewesen und mehrmals inmitten der Schüler zusammengebrochen sein.
Auskunft hierzu können erteilen:
  • Die Witwe Eva Elisabeth Storch geb. Ruch
  • Küfer Georg Mötzing
  • Eva Elisabeth Brill geb. Trieschmann
  • Ackermann Johannes Rüppel
  • der konfirmierte und bereits 14 Jahre alte Karl Rüppel, Sohn des Johannes Rüppel, welcher als Schüler zugegen war
  • die konfirmierte Martha Schimmelpfennig, Tochter des Wirts George Schimmelpfennig; letzterer ist gleichfalls bei der Geschichte zugegen gewesen.
Auch werden die letztgenannten Schüler Ickler noch andere dergleichen aufführen können, die Augenzeugen gewesen sind. Ich bemerke schließlich, dass ich nur xxxx hier auftrete nur keineswegs xxxx, meine Angaben haben nur die Absicht, eine Unterstützung darüber, ob sich die Sache xxx xxxxx, einzuleiten.
                                                          Ergebenst
                                                          gez. Fr. Pfeiffer  
Eduard Christian Arnold Maria Freiherr von Broich (* 9. Februar 1834 auf Schloss Schönau in Richterich, heute ein Stadtteil von Aachen; † 11. Dezember 1907 in Honnef) war ein preußischer Verwaltungsbeamter und Landrat.
Er war von 1876-1884 Landrat im Landkreis Hersfeld.
Darstellung der Prügelstrafe bei Johann Peter Hasenclever - Der erste Schultag 1852
Königlicher Schulvorstand!
 
Nach seinem Beschluß Königlicher Regierung bin ich aufgefordert, mich binnen 6 Wochen um eine Stelle zu bewerben, widrigenfalls ich meine unfreiwillige Versetzung zu gewärtigen hätte, weil die Schule sich nicht im genügendem Zustand befände.
 
Ich kann wegen meiner starken Familie, die 6 Knaben und 2 Mädchen zählt, nicht gediente Stelle annehmen. Wenn ich hier nicht zehn Acker eigenes Land hätte, so könnte ich, ohne zu darben, mit meiner Familie nicht leben, weniger erwas für meinen Sohn übrig haben, der die Präparanden-Schule zu Burghaun besucht.
 
Sollte ich nun eine Stelle annahmen müssen, wobei keine Länderei nur etwas Fruchtbesoldung wäre, hätte 50-70 Mark Umzugskosten und bekäme obendrein 20 Mark Gehalt weniger als dahier, dann würde mein Los ein sehr trauriges sein, und meine Söhne, die doch nach meinem Wunsche alle Lehrer werden sollten, müßten nach ihrer Konfirmation das Weite in der Fremde suchen, dies wäre aber für mich ein Nagel zum Sarge. Ich habe seither ich kann es mit gutem Gewissen sagen, fleißig in der Schule gearbeitet, 7 Stunden habe ich täglich Schule gehalten und sogar ist der Sonntag nicht frei vorübergegangen. Vor der Arbeit ist mir nicht bange geworden und wird mir auch in Zukunft nicht bange werden, ich werde fort wie früher fleißig arbeiten.
 
Ich ersuche deshalb Königlichen Schulvorstand, bei Königlicher Regierung zu befürworten, von erwähntem Beschluß bis zur diesjährigen Schulprüfung zurückziehen zu wollen.
 
Sollte aber Königliche Regierung meiner Bitte nicht willfahren können, so mag mich dieselbe, wenn man mir Elm, worum ich mich gemeldet, nicht geben kann, nach Kressenbach im Kreise Schlüchtern versetzen. Es ist zwar auch keine Furche Land bei der Stelle, allein mein Sohn müßte die Präparanden-Schule zu Schlüchtern besuchen und sich der Ort nur 1 ½ Stunde von der Stadt entfernt liegt, könnte ich ihm Bett und Nahrung selbst stellen. Ich käme dann etwas billiger weg als mir in Burghaun und für meine anderen Kinder wird der liebe Gott auch wohl noch sorgen, daß bin ich in guter Zuversicht.
 

Widdershausen, den 30 t. April 1876
 
Mit größter Hochachtung
 
Zickler, Lehrer

 
Eine Präparandenanstalt (oder Präparandenschule), teilweise auch als Präparandie bezeichnet, war vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein die untere Stufe der Volksschullehrerausbildung. Sie bereitete auf den Besuch der Lehrerseminare vor, daher kommt die Bezeichnung Präparand (lat. ein Vorzubereitender) für die Schüler dieser Einrichtung. Die Ausbildung begann unmittelbar nach dem Ende der Volks- beziehungsweise der Mittelschule.
Mit diesem Schreiben vom Februar 1811 versuchte Pfarrer Raßmann aus Obersuhl (zu dieser Zeit war Widdershausen in Obersuhl eingepfarrt) den Lehrer Sippel zu verteidigen.
Mit diesem Schreiben vom Februar 1811 versuchte Pfarrer Raßmann aus Obersuhl (zu dieser Zeit war Widdershausen in Obersuhl eingepfarrt) den Lehrer Sippel zu verteidigen.
Sterbeeintrag im Widdershäuser Kirchenbuch vom 29. Mai 1835 vom ehemaligen Lehrer Martin Sippel, er starb im Haus 46 auf dem Berge (heute Brunnenstraße 14 Spangenberg)
Schule in früheren Zeiten - der Rohrstock war immer dabei
Besucherzaehler
© 1998-2024
Google

» World Wide Web » X5 Helpsite

Zurück zum Seiteninhalt