Uznamen - Widdershausen aktuelles Projekt

Chronik Widdershausen
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Uznamen

Daten&Fakten > Dorfnamen
Uznamen, Spott- und Ortsnecknamen

Ortsnecknamen sind keine Eigenerfindungen, sondern wurden einem grundsätzlich vom neidischen, bösen Nachbarn "angehängt". Sie wurden früher benutzt, um die Bewohner zu charakterisieren und vor allem die jungen Männer zu verspotten. Am häufigsten werden bestimmte Handlungen benannt, die in der Regel „anstößig“ oder „unsinnig“ sind. Oft sind Tiere Namensgeber, handwerkliche Tätigkeiten finden sich ebenso wie menschliche Körperteile oder Krankheiten und körperliche Gebrechen.
Bad Hersfeld

Hersfelder Mückenstürmer
Sommer 1674 - Ein riesiger Mückenschwarm, der an einem Sommerabend um den Kirchturm schwebte, wurde von den Hersfelder Bürgern als Rauchwolke gedeutet, was bei der Höhe des Turmes nicht verwunderlich war. Da sie herbeieilten, um den vermeintlichen Brand zu löschen, werden sie seither "Mückenstürmer" genannt.
Berka / Werra

Soppeaesser (Suppenesser)
Bosserode

Bosseröder Saufruscheln
Dankmarshausen

Dankmarshäuser Kohlrübenköpfe
Dankmarshausen ist Kohlrübenland deshalb, weil die Dankmarshäuser im Volksmund „Kohlrübenköpfe“ genannt werden, und zwar darum, weil sie resultierend aus dem Kohlrübenanbau traditionell eine wohlschmeckende Kohlrübensuppe kochen können.
Dippach



Die Bärenfänger - Wie Dippach zum Bären kam
An einem Sonntagmorgen ging der 60jährige Gäberhans über den Auelsberg nach Vitzeroda , wo er von seiner Schwester zur Kindstaufe eingeladen war. Doch schon nach kurzer Zeit kam er eilig ins Dorf herunter und rief den letzten Kirchgängern zu - der Bär, der Bär. Als der Pfarrer die Nachricht erfuhr, soll er den Gottesdienst mit folgenden Worten unterbrochen haben - so lasset uns die Kirche schliessen, um das wilde Tier zu erschießen.
Schnell bewaffneten sich die Männer mit Rechen, Hacken, Mistgabeln, Äxten und Dreschflegeln. Die Schar wurde jedoch immer kleiner, je weiter es voranging. Alles war zum Angriff bereit. Was die Dippacher aber für einen Bären hielten, war nichts weiter als eine Menge Unkraut, das ein Bauer in das Geäst eines Strauches geworfen hatte. Braun gefärbt durch die Sonne und bewegt vom Wind, hatte es Ähnlichkeit mit der Gestalt eines Bären.
Als die Bärenfänger jedoch ihren Irrtum erkannten, fluchten sie laut und mit beschämenden Blicken zogen sie ins Dorf hinab. Alle gelobten Stillschweigen und eine gehörige Tracht Prügel für den Wortbrüchigen. Doch bald hatte es die ganze Umgebung erfahren, wie - tapfer - sich die Dippacher geschlagen hatten. Der richtige Bär wurde kurz darauf gefangen. Er hatte sich in einem Bahnwärterhäuschen bei Obersuhl versteckt.
Friedewald

Friedewälder Schneegänse
Ab 1489 hielten sich die hessischen Landgrafen, angelockt durch den reichen Wildbestand des Seulingswaldes, immer wieder in der Burg Friedewald auf. Insbesondere zahlreiche Schneegansbestände, die über Jahrhunderte hinweg in der Ortschaft zu beobachten waren, haben bis heute regionale Traditionen geprägt (Schneegans-Kirmes, Schneegans-Olympiade u.a.). Im Ort geborene Mädchen nennen sich heute spaßig Friedewalder Schneegänse.
Friedlos

Friddelser Hasen
Warum es gerade Hasen sind, die damals dort aufgestellt wurden, erklärt sich aus der Geschichte des Dorfes Friedlos, die Einwohner wurden und werden auch heute noch als „Die Friddelser Sandhasen“ bezeichnet. Folglich ist der Hase auch das Wappentier der Friedloser. Ob die Osterhasen deswegen den Friedlosern mehr Ostereier ins Osternest legen als anderswo, konnte bis heute noch nicht geklärt werden.
Großensee



Tonärsch
„Tonärsch“ nennt der Volksmund die Leute aus Großensee. Es ist anständig gemeint. Im Winter, wenn auf den Feldern keine Arbeit war, formten und brannten die Bauern von Großensee aus dem heimischen Ton Milchtöpfe, Schüsseln, Teller und Näpfchen.
Wenn sie sich, um zu essen oder zu trinken, die vom Ton bläulich gewordenen Hände an der Hose abwischten, verfärbte sich schnell das Hinterteil: So entstanden die „Tonärsch“.
Das Steingut verkauften sie an Händler und kamen zu dem Geld, mit dem sie Baustoff und Einrichtung für die Häuser erstehen konnten.
Manch altes Gefäß ziert ein Spruch, der mit dem Gänsekiel aufgetragen wurde. Auf einer großen Blumenvase kann man lesen: „Wer Äpfel schält und sie nicht isst, beim Mädel sitzt und es nicht küsst, beim Weine sitzt und schenkt nicht ein, der muss ein dummer Esel sein.“
Harnrode
Harnröder Hofnarren
Weil die Harnröder auf ihre großen Höfe so stolz waren.
Heimboldshausen

Heimboldshäuser Kraniche
Früher sollen viele Kraniche in den Werra-Wiesen - feucht und geschützt gelegen - Rast gemacht haben. Der tiefere Sinn ist aber wohl, dass die Heimboldshäuser nicht so ortsfest waren wie die Bewohner der Nachbardörfer, die auf größeren Höfen saßen.
Herfa

Herfaer Schnarcher
Hilmes

Distelprobber
Distelveredler
Hönebach


Hönebacher Wolkenschercher
Diesen Spitznamen tragen die Hönebacher wegen dem Hönebacher Sattel, das Verbindungsstück zwischen Richelsdorfer Gebirge und dem Säulingswald, nicht nur eine Wasserscheide zwischen Werra und Fulda, sondern ebenso eine Wetterscheide, die wesentlich die Niederschlagsmenge unserer Region bestimmt.
Hönebacher Tunnelhexen
"Tunnelhexen" werden die Hönebacher Einwohner gern genannt, denn beim Bau der Friedrich-Wilhelm-Nordbahn (1848) musste der Hönebacher Sattel untertunnelt werden und es entstand der noch heute in seinem Ursprünglichen Erscheinungsbild sichtbare Hönebacher Eisenbahntunnel. Er ist 981 Meter lang.
Der Bau brachte viele Arbeitsplätze in die ländliche von Landwirtschaft geprägte Region, viele Arbeiter blieben auch nach der Fertigstellung bei der Bahn, beispielsweise bei der Bahnmeisterei, die für die Instandhaltung von Gleisstrecke und Tunnel zuständig war.
Kathus

Die Kathuser Wilddiebe
Da fast überall gewildert wurde, bleibt zu fragen, warum der Spitzname „Wilddiebe“ ausgerechnet an den Kathusern hängen blieb. Vielleicht hängt das mit der Tatsache zusammen, dass viele Kathuser der Wildieberei verdächtigt, aber nur wenige überführt und dingfest gemacht werden konnten.
Das Wilddieb-Denkmal wurde durch den Bildhauer Herbert Holzheimer aus Langenleiten in der Bayerischen Rhön geschaffen, in Nürnberg in Bronze gegossen und an Christi Himmelfahrt 2005 im Rahmen der Dorferneuerung eingeweiht.
Kleinensee
Dee Klännenseer Schlottenhengst
Leimbach

Leimbacher Hofnarren
Lengers

Die Kalaktrischen
Lengers bekam bereits 1904 als erste Gemeinde im Werratal Elektrizität. Jemand sagte: “En Langersch es alles kalaktrisch”
Meckbach

Katzen
Motzfeld

Haabätze
Träger spezieller Mützen
Oberhaun


Eichhörnchen
Obersuhl

Obersuhler Fettfüchse
"Fett-" kommt daher, dass man rund um Obersuhl früher viel Leinen angebaut und geerntet hat - um aus den Samen Leinöl zu gewinnen und zu verkaufen.
"-füchse" kommt daher, dass unter den Obersuhlern früher rote und rotblonde Haare sehr häufig gewesen sein sollen.
Als vor fünfzig Jahren Soziologen aus Marburg sich mit dem Dorf und seinen Strukturen vertraut machten, da berichteten sie, das "Fett" der "Fettfüchse" hinge mit dem Gericht "Duckfett" zusammen, das in Obersuhl sehr populär sei.
Petersberg


Eisbären
Philippsthal


Pfalzgrafen (Landgrafen)
Eine jüngere Nebenlinie des Hauses Hessen-Kassel ist Hessen-Philippsthal, die 1685 entstandund sich in die beiden Zweige Hessen-Philippsthal und Hessen-Philippsthal-Barchfeld teilt. Der Landgraf von Hessen-Philippsthal war Konstantin, geb. am 8. August 1771, welcher in Philippsthal residierte.
Rotenburg

Bornschisser (Brunnenscheißer)
Berichtet haben verschiedene Chronisten über die zum Schmunzeln verlockende "Unflätigkeit", die aber wohl trotzdem ins Reich der Sagen gehören dürfte.
Chronist Lucae führt aus: "... als sie vor Jahren niemand mehr bewohnte (die Burg auf dem Hausberg), nistete sich in dem verfallenen Gemäuer eine Rotte schädlicher Landplacker ein und bedrängte täglich mit Rauben und Plündern die Rotenburger Rechtschaffenden.
Durch solche Plackereien gewaltig ermüdet, bemeisterten die Rotenburger Bürger den Hausberg durch ungemeine, wiewohl unflätige "Kriegslist".
Man "verunreinigte" Quellen und Brunnen der Burganlage derart, dass die Landplacker den Hausberg verlassen mussten.
Geblieben aber ist über die Jahrhunderte den Rotenburgern der Spottname "Bornschisser".
Rotensee

Frösche
Damals feierten die Rotenseer ein sehr seltsames Schlachtfest. In der Dorfmitte, wo heute der Spielplatz liegt, gab es einen Teich. Dort mästeten die Bürger alljährlich zur Kirmes einen Frosch. Wenn die Bürger ihn für schlachtreif hielten, wurde er eingefangen, zum Haus des Bürgermeisters gefahren und zerlegt. Dann wurde er an die Einwohner nach Stellung und Verdienst aufgeteilt. Damals leitete das Froschessen die Kirmes ein, die drei Tage später begann. Bis heute haben die Rotenseer den Namen "die Frösche"
Schenklengsfeld


Strohhäischer
In der Landgrafschaft Hessen-Kassel mussten die hörigen Bauern ihrer Herrschaft nicht nur den Zehnten und sonstige Pflichtabgaben leisten, sondern auch noch bei Bedarf Hand- und Spanndienste und zusätzliche „außerordentliche Dienste“ verrichten. Ein besonderer Dienst der Bauern in den Dörfern des Amtes Landeck bestand darin, jedes Jahr Stroh und Heu für die Pferde der Forstbeamten bei deren Forstinspektion nach Schenklengsfeld zu liefern. Und natürlich wurden die Schenklengsfelder, die mit dem Einsammeln von Stroh und Heu ja nur ihre Pflicht erfüllten, von den Bewohnern der umliegenden Dörfer als Strohhäischer verspottet und ausgelacht.
Sorga

Sorgarer Hummeln

Unterhaun

Unterhauner Wölfe
Unterneurode

Unterneuroder Sandhasen
Der Sandhase ist eine Fabelfigur, ein frei erfundener Beiname, der, wie es heißt, auch auf die Armut der Bevölkerung anspielt.
Unterweisenborn

Scholbeklobber (Schollenklopfer)
Deh Engerwisseboenner Stehkroahrmänner
Das bedeutet übersetzt “Stehkragenmänner”. Der Stehkragen (Hemdkragen) war ein Stilmerkmal des 18. Und 19. Jahrhunderts und Bestandteil einer ordentlichen Sonntagskleidung. Er war nicht sehr bequem zu tragen und wurde auch “Vatermörder” genannt.
Wehrda


Boachseicher (Bachpinkler)
Wehrshausen
("Wellblechhausen")



Wehrshausener Linsebittel (Linsenbeutel)
Das Dorf, könnte für den Anbau von Linsen bekannt sein, seine Einwohner als “Linsenbeutel” bezeichnen, um diese Verbindung zu betonen. Solche Spitznamen sind oft liebevoll gemeint und spiegeln den Stolz der Einwohner auf ihre lokale Identität wider.

Widdershausen

Hundsfresser
Wer die Website über die Hundegespanne aufmerksam gelesen hat, hat festgestellt, dass es in Widdershausen immer mehrere Handelmänner und Korbmacher gegeben hat, die für ihre kleinen Leiterwagen Hunde angespannt haben.

Aus dieser Tatsache entstand auch der Ortsneckname (auch Ortsneckerei oder Uzname) die scherzhafte Bezeichnung der Ortseinwohner durch die Bevölkerung benachbarter Orte.
Häufig ist der Ursprung des Necknamens aber nicht mehr bekannt, nicht so in Widdershausen, in Notzeiten sollen von armen Familien die Hunde auch verspeist worden sein. Das dabei gewonnene, begehrte Hundefett haben die Handelmänner ebenfalls vertrieben.
Wünschensuhl

Wünschensuhler Besenbinder
Über Jahrhunderte wurde in vielen Häusern in Heimarbeit das angefertigt, was den Wünschensuhlern den Namen „Wäinschensiller Baasenbinger“ (Wünschensuhler Besenbinder) eingebracht hat, nämlich Besen aus Birkenreisig oder geflochtene Körbe.
Wüstfeld

Draespelfraesser (Unkrautfresser)
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